Tag 12

Guten Morgen- Krankenhausromantik 😊

Die Nacht war richtig gut- Mika ist gut drauf- es ist so herrlich normal 🥴

Heute Morgen war ich noch im Bad - da kam ein Pfleger und nach ein paar Minuten ist er wieder raus. Ich zurück ins Zimmer und Mika sagt:

Papa er hat mir Blut abgenommen- tat gar nicht weh 🤩🤩🤩🤩

Mittlerweile ist er so cool, dass sie Blut abnehmen, Blutdruck messen und Temperatur messen, ohne dass er es irgendwie schlimm findet- ich muss ja nicht mal im Raum sein🤩 Es ist so schön, dass es für ihn normal und erträglich wird, obwohl es eine scheiss neue Realität für ihn ist!

Mikas Lieblingsfrühstück zur Zeit- Nutella Brötchen und Kochschinken- sofort nach dem aufwachen um die Zeit bis zum Frühstück zu überbrücken musste er aber schon Salzstangen essen 😉 Unser kleiner Fressi-

Mittagszeit im KH:

So- Mika isst Puten Roulade mit Bohnen- und der Papa isst Milchreis mit Zucker und Zimt 🥴

Verkehrte Welt- aber wenn er will kann er essen was er möchte 🤩 und schaut mal- das Dessert- und sag noch einer Krankenhausessen schmeckt nicht…. 😎

Die SVZ/Nordkurier haben über uns berichtet- alle Aufmerksamkeit ist super um noch mehr Spenden zu sammeln und um auf Leukämie aufmerksam zu machen.

Hier geht’s zum Artikel:

https://www.nordkurier.de/regional/schwerin/mika-2676193

Matsi kam heute mit Mama ins Krankenhaus und Mats und Mika haben echt schön zusammen gespielt und sich super verstanden- es war sehr harmonisch- alle Eltern mit Geschwisterkindern wissen warum ich dies erwähne 😉

Heute Vormittag war die Kindergartenerzieherin von Mika zu Besuch. Was soll ich sagen, sie ist nicht nur die Kindergartenerzieherin, sie ist die Weltbeste Erzieherin!!!!!! Sie hatte ganz viele liebe Grüße von den anderen Erziehrinnen und Erziehern dabei, aber auch einen ganzen Ordner mit Schreiben, kleinen Spielzeugen und Grüßen von all seinen Kita Kumpels und Kumpelienen. Eine riesige Tüte mit Geschenken, der anderen Kita Kinder hatte sie auch noch dabei. Als ich mir den Ordner angeschaut habe stand ich zum Glück mit dem Rücken zu Mika und hab aus dem Fenster geschaut- die Tränen kam mal wieder ohne dass ich sie aufhalten konnte. Es ist einfach wunderbar soviel Liebe, Unterstützung und Anteilnahme zu spüren.

Die Erzieherin selber hatte auch Kleinigkeiten mit und hat Mika erstmal wie in der Kita aus einem Buch vorgelesen, das war so toll mit anzusehen. Außerdem hatte sie ein Buch, das kindgerecht Krebs erklärt dabei und passenderweise extra einen Drachen- Häkeln oder Stricken!? Keine Ahnung- entscheidet selbst (siehe Bild) anfertigen lassen. Ich glaube die Mischung aus einer wundervollen Kindergärtnerin und einem tollen Jungen wie Mika, lässt so etwas phantastisches entstehen. Wir danken den Eltern, den kleinen Spatzen und der gesamten Kita für diese tolle Überraschung heute. Mehr an emotionaler Unterstützung geht nicht.

Das war heute ein wundervoller Tag für Mika.

Ich bin mit Matsi wieder nach Hause und Mama und Mika verbringen die Nacht im Krankenhaus.

Ab morgen gehen wir in die Erste, die Intensiv-Phase der Chemo und er bekommt seine erste Dosis. Die nächsten Tage werde ich auch genauer darauf eingehen, was genau passiert und wie es weiter geht.

Ich bin so ein Mensch, der nie Beipackzettel liest und auch bisher toi toi toi, keine dieser Nebenwirkungen, z.b. einer Kopfschmerztablette oder sonst eines Medikamentes bekommen hat.

Bei der Chemo ist es leider sicher, das Mika unter den Nebenwirkungen leiden wird, wie schwer ist noch offen, aber das Übelkeit, Organe vorübergehend gestört sind, Mundflora kaputt, Störungen beim Gehen und was nicht alles, kommen wird, steht fest.

Wie oft ich hier schon geschrieben habe, „ich kann es gar nicht beschreiben“ - aber so ist es leider, ich stehe vor einem Gefühl von Freude, dass es losgeht, dass ihm geholfen wird und einem Gefühl von Angst, Unsicherheit und Hilflosigkeit, weil ich nicht weiß ob es alles gut geht und er es schafft. Außerdem weiß ich ja - dass es ihm definitiv die nächsten Wochen schlechtgehen wird. Es fühlt sich an, als ob man einen Hurrikan auf sich zu kommen sieht, aber man ist außerstande wegzurennen oder sich zu verstecken, ich warte nur auf den Moment wenn er mich erfasst und mit weg reißt.

Heute war ein guter Tag, die Probleme von morgen lösen wir morgen.

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