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Tag 194

  • Autorenbild: jensmehnert
    jensmehnert
  • 6. Jan.
  • 2 Min. Lesezeit

Was soll ich sagen.


Wir sind heute Morgen zur Kontrolle ins Klinikum gefahren und irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl. Blutentnahme hat natürlich wieder nicht geklappt- also haben wir gespült und dann kam auch sofort Blut. Mika hatte aber von Beginn an keine Lust und wollte sich auch nicht abhören oder in den Mund schauen lassen. Ich verstehe ja, dass er nach so vielen Monaten keine Lust mehr auf irgendwas hier hat- aber hilft ja leider nichts.


Direkt als wir im Krankenhaus ankamen musste Mika spucken- wir waren auf dem Flur der Station und ich habe schnell einen Spuckbeutel geholt. Auf dem Flur saßen Eltern - ich denke eines Diabetiker Kindes- die waren etwas irritiert über die Situation - aber was sollten wir machen- müssen sie durch - wir ja auch.


Während wir auf die Ergebnisse warteten hat der Chefarzt uns, den aufgrund der ganzen Verzögerungen, jetzt veränderten Plan erklärt und sich noch viel Zeit für uns genommen.


Als er dann aber ein 2. Mal rein kam wusste ich- es stimmt wieder etwas nicht. Mikas Entzündungswerte sind zu hoch und seine Neutros sind viel zu gering- in Verbindung mit dem spucken hat er wahrscheinlich wieder eine Entzündung oder irgendetwas. Also Mundabstrich, Blutkulturen etc. Um abzuklären was er hat. Aufgrund der Chemo ist er zur Zeit ja auch wieder mit offenem Visier unterwegs und für alles anfällig. Deswegen müssen wir wieder in der Klinik bleiben und bekommen Antibiotikum. Die letzten Meter sind echt ein Marathon. Der Chefarzt sagte heute- das fiese ist, dass sich die Ziellinie immer weiter verschiebt und das trifft es genau. Wir gehen zwar vorwärts aber im gleichen Abstand verschiebt sich die Ziellinie immer nach hinten, sodass wir sie zur Zeit einfach nicht erreichen. Nach den letzten Monaten ein sehr zermürbender und anstrengender Teil des eh schon schweren Weges.


Ein weiterer Satz des Chefarztes hallt mir immernoch im Ohr: „Eben nicht nur die Leukämie ist lebensbedrohlich sondern auch jede Infektion.“ Und deswegen müssen wir so vorsichtig sein und alles erdenkliche dafür tun- Mika zu schützen!


Also auf in eine erneute Krankenhaus Woche…



 
 
 

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