Tag 53
- jensmehnert
- 18. Aug. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Wir sind wieder zurück im Krankenhaus.
Zum Glück geplant und nicht weil etwas passiert ist. Mika bekommt morgen- also am Montag eine neue/andere Chemotherapie - und er muss vorher und hinterher 24 h gespült werden, deswegen Sonntag Abend ins Klinikum einziehen.
Mittlerweile reine Routine- Tasche packen, Spielzeug etc. Zusammen suchen- etwas essen einpacken und los. Es ist eine seltsame Form von Routine und Gewohnheit die ich beim Gedanken ans Krankenhaus und bei der Fahrt dorthin habe. Es ist ähnlich wie nach einem schönen Urlaub wieder zur Arbeit zu fahren- zumindest wenn man seinen Job nur so semi mag- man fährt hin und weiß was einen erwartet und richtig schön ist es auch nicht- und man wäre lieber wieder am Strand- aber hilft ja nichts- bis zum nächsten Urlaub muss man da durch. Beruflich hat man die Chance etwas zu ändern wenn es zu schlimm wird- wir haben die Chance leider nicht, wir müssen da durch.
Mittlerweile ist es aber ein sehr angenehmes Gefühl hier die vertrauten Gesichter zu sehen- ähnlich den netten Kollegen auf Arbeit- Urlaub ist aber trotz der netten Kollegen schöner :-)
Für Mika das Wichtigste- wir wurden gleich gefragt, ob wir noch Abendbrot essen wollen- na Gott sei Dank…
Die Schwestern haben auf seine Spülung - Dinosaurier und seinen Namen drauf geklebt- ist das nicht toll?!
Mika hat wieder alles super mitgemacht, auch das Blutabnehmen und Anschließen des Schlauches- zuerst wollte er nicht, aber dann war er gut drauf und hat im Behandlungszimmer sogar gequatscht. Medizin genommen, noch ein bisschen Tricki geschaut und dann ist er eingeschlafen. Ich sitze wieder im Dunkeln und schreibe Blog. Es ist erst knapp 8 Wochen seit meinem ersten Blogeintrag- aber es kommt mir wie eine Ewigkeit vor- es ist so viel passiert- so viele Gedanken, Tränen, Gefühle, Schmerz, Hilflosigkeit und Trauer.
Die 8 Wochen waren wie 8 Jahre im Zeitraffer- zumindest sicher für meinen Alterungsprozess und ein Katalysator für meine grauen Haare und Falten. Es liegt noch viel vor uns, aber wir sind gewappnet und bereit das mit Mika als Familie durchzustehen.

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